Das Westernreiten, ein immer beliebterer Sport – auch in Europa

Ursprünglich stammt das Westernreiten, der lässige Stil des Reitens, aus Amerika. Von der uns hier zu Lande eher bekannten europäischen Art des Reitens unterscheidet sich der Westernreitstil in vielerlei Hinsicht. Beim Westernreiten wird so wenig wie möglich mit Reiterhilfen auf das Pferd eingewirkt. Das ist eine Wohltat für die Pferde, unter anderem, weil keine Reitanfänger mehr mit groben Zügelaktionen die Maulwinkel der Tiere aufreißen. Es ist hinlänglich bekannt, dass das sehr schmerzhaft ist. Viele Westernreiter verzichten daher auf Trensen und benutzen spezielle Halfter für das Westernreiten. Beim Westernreiten sollen sich Pferd und Reiter gleichermaßen wohlfühlen, es wird mit Impulsen gearbeitet; und mit positiven Verstärkern. Auf den Zuritt mit Druckmitteln, Peitschen oder Sporen verzichtet die Sportart Westernreiten.

Das Westernreiten in den USA, dem Herkunftsland, und die Grundlagen

Früher haben Cowboys Rinderherden über Meilen und Meilen durch das Land getrieben. Das bedeutete häufig tagelange Ritte, mit nur ein paar Stunden leichtem Schlaf zwischendurch. Um diese Strapazen zu überstehen und diese anspruchsvolle Aufgabe zu lösen, mussten die Cowboys „eins mit ihrem Pferd werden“. Sie haben die Tiere nicht von oben – hoch zu Ross – befehligt, sie haben die robusten Tiere mit in die Arbeit einbezogen. Häufig waren - das Lasso in der einen Hand, die Zügel in der anderen - waghalsige Manöver gefragt, wenn beispielsweise ein Rind aus der Herde ausgebrochen war. Pferd und Reiter mussten gleichermaßen reaktionsschnell sein. Während solcher Aktionen der Cowboys und bei deren ausdauernden Ritten konnte nicht stetig außerdem ein Pferd angetrieben werden. So entwickelte sich der Reitstil des Westernreitens mit all seinen Facetten. Die Sättel mussten besonders komfortabel sein, die Steigbügel länger hinabhängen, die Pferde selbstständig arbeiten lernen.